Chancen und Hürden für Bewerbende
Blogs für Recruiter gibt’s wie Sand am Meer. Wir drehen den Spiess um. Der folgende Artikel richtet sich ganz an Sie, liebe Bewerberinnen und Bewerber. Wundern Sie sich, warum ein einziges Bewerbungsgespräch oft nicht mehr ausreicht, warum Sie plötzlich zu Video-Interviews eingeladen werden oder warum Sie automatisierte E-Mails erhalten? Wir erläutern die Gründe und vor allem die Chancen der Digitalisierung im Recruiting.
Unternehmensinformationen sammeln, CV anpassen, Motivationsschreiben verfassen, Knockout-Fragen beantworten, ein Video einreichen oder ein Assessment ausfüllen – auf Stellensuche wenden Sie sehr viel Zeit auf und geben viel von sich preis, bevor es zum ersten persönlichen Kontakt mit einem Unternehmen kommt. Es verwundert nicht, dass das Verständnis für ein modernes Recruiting nicht bei allen Bewerbenden da ist. Denn auf den ersten Blick erscheint der Aufwand auf Bewerberseite gross. Zugleich kommen kritische Fragen auf, wie zum Beispiel, ob die Bewerbung überhaupt von jemandem gelesen wird.
Automatisierungssoftwares wecken die Angst, dass man auf Alter oder Anzahl Jahre Erfahrung reduziert wird, oder dass fehlende Keywords in den Unterlagen zum Verhängnis werden. Auch fragt sich der ein oder andere, ob sich das HR nicht mehr mit den Menschen befassen will. Aber das Gegenteil ist der Fall: Aufgrund von Kosten- und Zeitdruck macht es Sinn, dass das HR möglichst viele administrative Arbeiten automatisiert. Ein kurzer Fragebogen im Bewerbungsformular oder eine automatische Empfangsbestätigung sind ein Teil davon. Denn nur so bleibt noch Zeit für den direkten Kontakt mit potenziellen Mitarbeitenden.
Der persönliche Kontakt zwischen Unternehmen und Stellensuchenden ist essenziell für ein erfolgreiches, nachhaltiges Recruiting und kann nicht durch eine Maschine ersetzt werden. Deshalb setzen viele Unternehmen nicht auf eine voll-automatisierte HR-Software, sondern unterstützende Lösungen. Mit Knockout-Fragen oder Assessments zum Beispiel, werden Bewerbungen vorselektioniert, die gewisse Kernkriterien gar nicht erfüllen.
Die neuen Technologien sind eine Chance für Sie als Bewerber und Bewerberinnen. Denn Unternehmen mit einem guten digitalen Recruiting bieten Ihnen zwei entscheidende Vorteile:
Die Einladung zum Video-Interview sollte also unbedingt als Teil-Erfolg angesehen werden. Sie ermöglicht Ihnen, früh mehr über das Unternehmen zu erfahren. Es findet bereits ein kultureller Abgleich statt, bei dem Sie Vorgesetzte und Mitarbeitende erleben und vielleicht bereits einen Einblick ins Büro erhalten.
Und was das Video angeht: Die HR-Abteilung ist höchstwahrscheinlich nicht auf der Suche nach dem nächsten Jimmy Fallon oder der nächsten Ellen DeGeneres. Sie freuen sich, in einem einfachen und authentischen Video mehr über die Bewerbenden zu erfahren.
Aber wer sich auf das Ganze einlässt, will sich auch sicher sein, dass das Unternehmen zu einem passt. Wir raten Ihnen deshalb, dass Sie sich noch vor der Bewerbung ein möglichst gutes Bild vom Unternehmen machen:
Nur wenn Ihnen die Unternehmenskultur zusagt und authentisch erscheint, lohnt sich der Aufwand für die Bewerbung. Es könnte der Traumjob mit den perfekten Entwicklungschancen sein.
Natürlich liegt es auch am HR, den Bewerbenden im digitalen Recruiting auf Augenhöhe und mit Menschlichkeit zu begegnen. Damit Unternehmen die besten Kandidatinnen für sich gewinnen können, braucht es unter anderem ein authentisches Employer Branding. Bewerbende müssen sich bereits vor dem ersten Gespräch mit dem Unternehmen identifizieren können. Doch wie kann eine Karriere-Seite menschlicher sein? Indem man beispielsweise Interessierte mit auf eine virtuelle Tour hinter die Kulissen nimmt und Mitarbeitende ihre Geschichten erzählen lässt. Damit Bewerbende ein Gefühl für die gelebte Unternehmenskultur erhalten, sollte das Unternehmen während des gesamten Einstellungsprozesses transparent und authentisch sein. Zudem ist eine zeitnahe Kommunikation wichtig. Kandidatinnen und Kandidaten verdienen es, stets zu wissen, wo sie im Einstellungsprozess stehen und was noch kommt.
Administrative und repetitive Arbeiten dürfen und sollen mit Digitalisierung erleichtert werden. So wird das Recruiting-Erlebnis für Stellensuchende verbessert und Unternehmen können sich die besten Talent sichern. Folgende Tools helfen, die Unternehmenskultur im Recruiting-Prozess glaubwürdig zu zeigen:
Wir ermutigen das HR die Power der Digitalisierung zu nutzen, indem eine gesunde Portion Menschlichkeit mit smarten Technologien kombiniert wird.
Publiziert am: 12. August 2021